Details:
allgemein: Natur- und umweltschonender Weinbau ohne Kunstdünger und Giftspritze, ohne störende Eingriffe des Menschen in die natürlichen Kreisläufe. Das bedeutet:
keine Belastung von Trauben, Boden und Grundwasser mit giftigen Spritzmittelrückständen und Nitrat - eine Verbesserung des Rebgutes und somit der Weinqualität.
Boden: Verbot aller wasserlöslichen Mineraldünger, denn sie schädigen die Bodenorganismen und zwingen zu triebigem Wachstum. Stattdessen versorgen die Ökowinzer den Boden mit organischem Dünger (Mist, Kompost, Trester, Stroh etc.) und mineralhaltigen Substanzen wie Urgesteinsmehl und Algenkalk. Gründüngende Pflanzen wie Wicke, Erbse und Ölrettich liefern den notwendigen Stickstoff und schützen den Boden vor Erosion und Wasserverlust.
Reben: Dafür fördert der Verzicht auf diese Giftstoffe das natürliche Gleichgewicht im Weinberg: Raubmilben halten die gefürchtete Rote Spinne in Schach. Florfliegen und Schwebewespen sind neben dem Bazillus thuringiensis die natürlichen Feinde des Sauerwurms. Marienkäfer und Ohrwürmer vernaschen Blattläuse en masse.
Parallel zur biologischen Schädlingsbekämpfung steigert der Ökowinzer die Vitalität und Abwehrkraft seiner Reben mit Aufgüssen aus pflanzlichen Extrakten wie Brennnesseljauche oder Schachtelhalmtee. Zur direkten Bekämpfung von Pilzerkrankungen wie dem echten Mehltau (Oidium) darf auch Netz- und Staubschwefel eingesetzt werden und zur Eindämmung des falschen Mehltaus (Peronospora) sogar nierige Mengen Mildkupfer, da es bis heute kein anderes wirksames Mittel gegen einen starken Befallsdruck der Peronospora gibt.
Wein: Die Trauben werden sorgfältig (ohne sie zu verletzen) geerntet und schnell, aber schonend gekeltert. Den einzigen wirksamen Schutz des Weines vor Oxidation und Mikroorganismen gewährleisten geringe Dosagen schwefeliger Säure (im Ökoweinbau etwa 30% der erlaubten Mengen).